Sonntag, 20. Juni 2010

ROTER STERN CUP - GEKOMMEN UM ZU BLEIBEN


Am Freitag dem 2. Juli, machte sich eine kleine aber feine Auswahl des RSA (Dennis, Joshi, Silko, AW, Arni, Pauer, Schulle und Chris), sich auf den Weg nach Berlin, um mit dem Roten Stern Berlin sein 5- jähriges Bestehen zu feiern und am Roten Stern Cup teilzunehmen. Angeregt durch die starke Leistung vom WM – Ausrichter und Kürzelpartner Südafrika, die wenige Tage zuvor die Equipe Tricolore in ein Tal der Tränen stürzten, hatte auch der RSA große Ziele beim Kräftemessen der Sterne.

„Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin.“ Schon während der Fahrt bewiesen die Sterne Altenburgs einen guten Riecher und so konnte auch ohne technische Hilfsmittel der Austragungsort in kürzester Zeit gefunden werden. Nach der Ankunft, gab Dennis die Rolle des Leitwolfs an Schulle weiter, der jedoch bei der Wahl des Zeltplatzes seiner Führungsrolle nicht ganz gerecht werden konnte. Von nun an sollte der RSA in eine Pole(n) Position kommen und immer an der Seite des stärksten Gegners weilen. Teamwork war es, was den Roten Stern Altenburg die ganze Saison auszeichnete und diesen stellte man auch beim Zeltaufbau unter Beweis und im Nullkommanix konnte man sich den angenehmen Dingen widmen und so rückten Bier, Fußball und „Bratwürste zum selber grillen für 1€“ in den Vordergrund. Nach Beendigung des Elfmeterkrimis zwischen Uruguay und Ghana, kamen die Spieler des RSA noch auf ein paar Bier zusammen und überraschten Erfolgstrainer Silko mit ihren taktischen Vorstellungen für das Turnier und es wurde schon mit viel Vorfreude ein kleiner Ausblick in die kommende Saison gewagt, in der man seine Fans auch wieder mit gutem Fußball unterhalten möchte. Bei der Festlegung des Saisonziels, konnte jedoch keine Übereinstimmung erzielt werden, man möchte aber auf jeden Fall eine gute Rolle spielen. Nun rückte aber das anstehende Turnier wieder in den Fokus und es hieß gegen 2 Uhr, „früh ins Bett gehen, um 9 Uhr fit für das Turnier zu sein“. Dies erwies sich jedoch als schwieriger als gedacht, da der Rote Stern Konsuum Senftenberg mit einer sehr eigenwilligen, aber erfolgsversprechenden Taktik seine Fans schon am Freitag vorschickte, um selbst erst am Tag des Turniers anzutreffen. Und ihre Fans kamen und sie kamen zu Hauf. Ein Reisebus voller feierlustiger Fans kam mit Pauken, Trompeten und mit etwas zu viel guter Laune im Gepäck und verwandelten den Zeltplatz für eine Nacht in ein Volksfest. An dieser Stelle sollte es sich auch rächen, Schulle allein mit der Wahl des Zeltplatzes beauftragt zu haben, denn die drei kleinen Zelte der Altenburger waren genau neben der senftenbergischen Partymeile errichtet worden und „Brühpimmel“ und seine Gefolgschaft, bearbeiteten ihre Gegner von nun an mit ihren stärksten Waffen und diese hießen Lärm und Blödsinn. Mit dieser 140dB starken Geheimwaffe hatte der RSA nicht gerechnet und so begannen viele Spieler schon gegen 5 Uhr mit ihrer Spielvorbereitung. Einzig Pauer hatte die richtige Taktik gewählt und hatte am Vorabend ein Bier mehr getrunken und äußerte sich gegen 8:30 Uhr ausgeschlafen, er habe von all dem Trubel nichts mitbekommen, um so mehr freue er sich aber auf die Berichte seiner Kumpels.

Nun sollte Fußball gespielt werden. Etwas übermüdet und noch leicht angetrunken, konnte man sich fast schon freuen, daß der Tunierstart sich immer mehr in die Mittagshitze verzögerte. Gegen 10:30 Uhr standen die 4 Gruppen für die 17 angereisten Mannschaften dann fest. RSA Gruppe 1, Platz 1 und die Gegner sollten die schwersten werden, die man sich nur vorstellen konnte. Das Auftaktspiel bestritt man glücklicherweise noch gegen die Freizeitmannschaft des Roten Stern Lübecks, welches man zwar souverän, aber unter etwas zu großem Kraftaufwand mit 3:0 für sich entschied. In der zweiten Partie der Gruppe trennten sich Hohenschönhausen und die Flüchtlingsinitiative Berlin mit einem torlosen Remis. Beide gaben in dieser Partie, aber schon einen Ausblick darauf, welch schwere Brocken Sie für die 8 tapferen Altenburger werden sollten. Bei gefühlten 40 Grad, traf man in der zweiten Partie der Gruppenphase auf die afrikanische Auswahl der FI Berlin und man musste befürchten bei diesen Temperaturen, von den afrikanischen Löwen zerfleischt zu werden. Doch der Stern wuchs über sich hinaus und bot eine spielerisch und taktisch hervorragende Partie. Hinten hielten Dennis, Chris und Pauer den Laden sauber und vorne sorgte eine traumhafte Kombination über alle Protagonisten der Offensivabteilung des RSA für das 1:0 durch Joshi. Mit dieser Führung im Rücken bot der RSA eine reife Leistung und vor allem Chris mit seiner Zweikampfstärke und Dennis mit seinen tollen Paraden sicherten die Führung für die Altenburger, gegen die scheinbar übermächtigen Löwen. Einer der gut dosierten Gegenangriffe über die sonst so oft vernachlässigte linke Seite führte dazu, daß der im Strafraum freistehende AW von seinem Gegenspieler nur noch durch ein Foul gestoppt werden konnte. Der Schiedsrichter entschied völlig zu Recht auf Strafstoß. An dieser Stelle wurde das Fehlen von Stammschütze Purzel bemerkbar, da niemand in dieser spannenden Phase, 3 Minuten vor Ende der Begegnung, diese Verantwortung übernehmen wollte. Das Los fiel auf Torjäger Joshi. Als er sich den Ball zurecht legte, stellte er jedoch fest welche schier unlösbare Aufgabe nun vor ihm lag/stand. Ein 2,10 m großer schwarzer Riese türmte da im Tor der FI Berlin. Unerschrocken und fest entschlossen lief Joshi an, zielte aber, irritiert vom afrikanischen Koloss, leider am Gehäuse vorbei. Kurze Aufbauarbeit und ein Schulterklopfen von AW und Arni für den Schützen und die Sterne Altenburgs klatschten in die Hände und wehrten sich mit viel Geschick gegen die wütenden Angriffe der Afrikaner. Und plötzlich pfiff der Schiedsrichter zum Entsetzen der afrikanischen Fußballfreunde ab und diese konnten nur sehr beschwerlich akzeptieren in diesem kleinen Länderspiel gegen das kleine Südafrika RSA unterlegen gewesen zu sein. Die Spieler des RSA hingegen freuten sich über diese herausragende Leistung und konnten nun mit 6 Punkten im Rücken und einem sicheren Platz im Viertelfinale getrost in das letzte Gruppenspiel gehen. In der anderen Partie der Gruppe kristallisierte sich langsam ein Turnierfavorit heraus und Hohenschönhausen bezwang in beeindruckender Form, die Jungs aus Lübeck mit 7:0. In der dritten Partie der Gruppenphase, traf man nun also auf den Turnierfavoriten. Erfolgstrainer Silko und die Spieler stimmten in der Taktik für das kommende Spiel nicht ganz über ein. Die Spieler wollten vollen Einsatz bringen, um zum einen mindestens Unentschieden zu spielen und zum anderen als Gruppenerster einen leichteren Gegner im Viertelfinale zu erwarten. Trainer Silko jedoch hatte schon mehr Erfahrung mit Turnieren dieser Art und verwies daher, auf das Wetter und den knappen Kader und sagte: „Wir müssen unsere Kräfte sparen fürs Viertelfinale, vielleicht schenken wir diese Partie besser ab.“ Die Truppe wollte aber nicht so recht hören und hielt gegen den Favoriten voll dagegen. Lange stand es 0:0, ehe ein langer Ball der Hohenschönhausener einen freistehenden Stürmer erreichte und dieser direkt abschloß und den chancenlosen Dennis überwand. Silko der sich zu dieser Zeit im Abwehrzentrum befand, beruhigte seine Spieler und meinte, dass dieses Spiel nicht um jeden Preis gewonnen werden musste. Schulle nahm das wohl etwas zu ernst, als er einige Minuten später im Vollsprint auf Dennis zustürmte, um eine perfekte Flanke seines Hohenschönhausener Mitspielers, Volley durch die Hosenträger von Dennis zu jagen. Ja, der Spaß sollte auch nicht zu kurz kommen an diesem Wochenende und so bedankten sich alle artig bei Schulle und Dennis für diese kleine Einlage mit den Worten: „Da könnt ihr nichts machen, wenn Schulle den nicht macht, dann macht den einer von denen“. So ganz als Lachnummer wollte sich der RSA dann aber doch nicht abspeisen lassen und krempelte die Ärmel hoch und kam nach einer schönen Kombination durch AW zum Anschluß. In der Schlußminute spielte Joshi dann noch einmal, den mit nach vorn geeilten Pauer frei, der jedoch kläglich vergab. 2:1 gegen den Favoriten verloren, doch die Energietanks schienen nun aufgebraucht und die Worte des Trainers schienen sich bitter zu bewahrheiten.
Die Sonne brannte auf die Spieler nieder und saugte nun auch noch die letzte Kraft aus den müden Beinen der Kicker. Im Viertelfinale sollte man auf einen weiteren Riesen treffen. Der Gastgeber mit seinem 20 Mann starken Kader und seinen vielen Fans, sollte keine Gastgeschenke verteilen. Die Berliner erwischten die Kicker aus Altenburg auf dem falschen Fuß und schenkten ihnen schon in den ersten Minuten zwei Gegentreffer ein. Ein Schlag von dem sich die müden Altenburger nicht mehr erholen sollten. In der Folgezeit stemmten sich die Altenburger zwar gegen die drohende Niederlage, wurden daraufhin aber ausgekontert und mussten den K.O. Schlag zum 3:0 hinnehmen.
Schluß, Aus, der Traum vom Finalsieg beim Treffen der Sterne in Berlin war ausgeträumt und trotzdem war niemand so recht enttäuscht, denn man hatte sich achtbar aus der Affäre gezogen. Nach dem Abpfiff konnten nun die Rollen getauscht werden und man bereitete sich darauf vor, als Fan ein großes Spiel der Nationalmannschaft gegen die Argentinier zu sehen. Doch vorher musste man noch eine interessante Entdeckung machen. Standen da nicht die Jungs von der FI Berlin im Halbfinale? Die waren doch auf Grund der starken Leistung des RSA, nur Dritter der ersten Gruppe geworden und damit ausgeschieden. Da eine Mannschaft zurückzog, durften sie aber als bester Dritter nun trotzdem am Viertelfinale teilnehmen. Sie mussten sich in ihrer Halbfinalpartie im Neunmeterschiessen jedoch dem Roten Stern Flensburg geschlagen geben. In der anderen Halbfinalpartie standen sich 2 weitere alte Bekannte gegenüber. Hohenschönhausen bezwang in dieser Partie den Gastgeber und zog somit ins Finale ein.
Im Spiel um Platz 3 schlugen die Löwen den Gastgeber mit einem gefühlten 20:0 und ihr Starstürmer bot den Zuschauern noch eine gute Unterhaltung und erzielte so ca. 5 Traumtore. Nach diesem Ergebnis wurde den Spielern des Sterns bewusst, welch Wunder sie in der Vorrunde vollbrachten, als sie die Jungs aus Afrika mit 1:0 besiegten und eine ihrer besten Saisonleistungen abriefen, leider zu Lasten des Energiehaushalts. Vielleicht sind im nächsten Jahr ja 2,3 Spieler mehr dabei und dem RSA gelingt dann der Triumph beim Treffen der Sterne. Das Finale in diesem Jahr bestritten jedoch Hohenschönhausen und Flensburg.
Auch in diesem Spiel konnte die Mannschaft aus Hohenschönhausen überzeugen und entschied das Finale klar für sich.
Nach dem für 18:30 Uhr angesetzten Finale schauten sich die Spieler des RSA erschöpft an und beschlossen müde und mit Aussicht auf wenig Schlaf, sich aus den Fängen des senftenbergischen Partymonsters zu befreien und ihr Quartier noch am selben Tag abzureißen. So schnell wie sie kamen, waren sie auch wieder verschwunden. City-Guide Dennis geleitete die 2 Mannschaftsbusse sicher aus Berlin und unsere Jungs waren gegen 23:30 Uhr wieder sicher im heimischen Hafen eingelaufen.

Wir danken den Berlinern für ein schönes Turnier und freuen uns auf eine spannende Saison in der 1. und 2. Kreisklasse mit unserem RSA.

Text: René

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